Leserbrief von Lars Reichmann in den WN vom 05.08.2015

2015_08_05 LB Lars Reichmann

WN 05.08.2015, RLH02

Zu „CDU-Frauen kritisieren Doris Krüger“ (WN RLH02, 03.08.2015)

Das muss ein Schock für die CDU und insbesondere Bürgermeister Borgmann sein. Zuerst nehmen die Roten in der Kommunalwahl 2014 einfach Direktmandate weg. Hier hatte man doch ein Dauerabonnement! Jetzt gibt es sogar eine gemeinsame Bürgermeisterkandidatin der drei traditionell eigentlich zerstrittenen Oppositionsparteien. Unerhört! Statt weiter schön das jeweils eigene Süppchen zu kochen und aussichtslose Zählkandidaten aufzustellen hat man sich geeinigt auf eine Person, die nicht nur beruflich mit der Finanzlage der Kommunen in NRW befasst ist, sondern auch noch mit einer großen Portion Eigeninitiative in den Wahlkampf geht und Vereine und Bürger besucht. „Ich hoffe, dass das einmalig bleibt und wir bald alle wieder seriös über die Themen diskutieren können“, tönt es aus der CDU – die Hoffnung ist aus der CDU-eigenen Perspektive sicher nachvollziehbar. Aus einem Parkhaus werden da schnell mal „ein paar Parkplätze“. Aus Verhandlungen hinter verschlossenen Türen wird „Bei den Verhandlungen ist Frau Krüger nie dabei gewesen“. Soll sie deshalb schweigen?

Aus politischer Sicht zeichnen sich Demokratien durch die ernsthafte Möglichkeit eines Machtwechsels aus. Die Opposition hat die durchaus wichtige Funktion, die tollen Ideen derjenigen, die am Ruder sitzen auf ihre nachhaltige Wirkung hin zu überprüfen und kritische Stimmen der Bürger in das politische Geschehen einzubringen. Im Wahlkampf werden dann die eigenen Kräfte nochmal besonders zusammengenommen. So viel Freude hat mir persönlich noch kein Wahlkampf gemacht, denn die Kontakte zu UWG, SPD und zu Doris Krüger sind eine echte Bereicherung. Man mag sich über den engagierten Wahlkampfstil beklagen, man mag das Wort „Wahlkampf“ an der einen oder anderen Stelle abschätzig benutzen (diese Botschaft richtet sich durchaus auch an die Redakteure der WN in Lüdinghausen), aber im Grunde genommen machen wir in den Oppositionsparteien endlich unseren Job – und das nach langen Jahren mit der ernsten Aussicht, unsere Ideen für Lüdinghausen gestaltend umzusetzen.

 

Lars Reichmann

Bündnis 90/Die Grünen

Gildenweg 1b

59348 Lüdinghausen

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