Statt Star Wars: Spaceballs in Lüdinghausen

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Großes Kino!

[Spaceballs – zum Film]

Auch wir finden Kino gut. Aber einen dazugehörigen Vertrag sollte man nicht noch schnell für den Wahlkampf aus der Hüfte abfeuern mit dem Resultat einer suboptimalen Professionalität desselben derart, dass selbst die eigene Partei einem Bieterverfahren zustimmt.

Im Zusammenhang mit dem Kino-Projekt ertönt nun wieder die Erzählung vom ‚Zerreden durch die Opposition‘, die bereits im Wahlkampf gestrickt wurde. Wir wehren uns gegen diesen Ausdruck, der eine Abwertend gemeinte Verunglimpfung des politischen Gegners ist: Man kann und sollte in der Politik diskutieren und Probleme ansprechen. Es wurde schon Holz zersägt, aber die Fähigkeit, etwas zu zerreden, scheint doch Hexerei. Die Hexenverfolgung folgt auf dem Fuße. Der Begriff ‚zerreden‘ gehört daher in den gleichen Ort wie der Begriff ‚Gutmensch‚ – in den verbalen Mülleimer!

Momentan ist es in der Politikberatung ‚der letzte Schrei‘, in Wahlkämpfen sogenannte ‚Erzählungen‘ zu verwenden, die dem Wähler eine Geschichte mit rotem Faden präsentieren. Eine solche Geschichte lässt viele Themen zu einer Politik aus einem Guss verschmelzen und macht die Botschaft der Parteien verständlicher, was an sich auch gut ist. Es ist aber nicht gut, für diese Erzählungen Tatsachen so zu dehnen, dass daraus Märchen werden.

So ist es mit dem Märchen vom Zerreden.

  1. Die Kosten der Leistungssporthalle sollen gedeckelt werden = Zerreden der Leistungssporthalle!
  2. Das Regionale-Projekt soll bescheiden und mit Rücksicht auf die Kulturlandschaft erhalten werden = Zerreden des Regionale-Projekts!
  3. Die Parkflächen des Gesundheitscampus sollen mit Rücksicht auf Turnhalle und Schülerverkehr gesucht werden = Zerreden des Gesundheitscampus! [für ein Märchen braucht es schon immer drei Beispiele]

Wäre uns als Opposition wirklich die legendäre Fähigkeit des Zerredens gegeben, dann würden wir als erstes einmal Stufe und Zweitbrunnen auf dem Marktplatz zerreden – aber so einfach ist unsere Arbeit leider nicht! Die Sache mit dem Kino sind Bürgermeister und Investor schlicht nicht geschickt angegangen. Vielleicht wäre es für die Sache besser gewesen, das Kino nicht noch in den Wahlkampf zu quetschen – aber dann wäre der Bürgermeister um eines seiner großen Wahlkampfthemen ärmer gewesen.

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