Heute vor 30 Jahren explodierte das Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine. Dieser atomare Super-GAU verseuchte nicht nur weite Teile Mitteleuropas mit radioaktiver Strahlung, sondern war auch ein Einschnitt für den blinden Glauben an die Atomkraft. Die Folgen für Menschen, Wirtschaft und Umwelt dauern bis heute an.
Der Betonsarkophag, der nach der Katastrophe über die Unglücksstelle gestülpt wurde, ist in einem desolaten Zustand und muss dringend erneuert werden. Der neue Sarkophag über dem Block 4 des havarierten Atommeilers hätte eigentlich schon letztes Jahr fertig sein sollen. Doch die Fertigstellung des Gebäudes scheitert an den finanziellen und technologischen Herausforderungen. Der Vorstand der Grünen in Lüdinghausen ist sich einig: „Genau dieses Scheitern wurde und wird für jedes neue Atomkraftwerk wissend in Kauf genommen für den langen Weg vom Bau bis zur Endlagerung.“
Tschernobyl zeigt, dass Atomkraft eine unbeherrschbare Risikotechnologie ist. Fassungslos nehmen wir zur Kenntnis, dass nun mit EU-Mitteln der Bau eines neuen Atommeilers in der Ukraine gefördert werden soll. Wir Grünen kämpfen deshalb seit über 30 Jahren gegen Atomkraft. Es ist ein wichtiger Erfolg, dass Deutschland bis 2022 aus der Atomkraft aussteigt. Doch dabei dürfen wir es nicht belassen. Wir müssen uns beispielsweise dafür einsetzen, dass grenznahe, marode Atomkraftwerke wie Tihange und Doel abgeschaltet werden. Radioaktivität macht nicht an der Grenze halt!
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