Leserbrief für den Vorstand der Grünen in Lüdinghausen
Zum Artikel „Ernüchternde Bilanz“ im Lokalteil der WN vom 3. Mai 2017
Bei der Vorstandssitzung der Grünen herrschte am Mittwochabend Verwunderung über einige Aussagen der CDU-Mitglieder Panske und Dahmen sowie des CDU-Stadtverbandes: Die Pressemitteilung über den Besuch des CDU-Kandidaten Dietmar Panske am Gymnasium Canisianum enthielt einige unzutreffende Darstellungen.
Zuerst, aber nur beispielsweise die Aussage, die Schulsozialarbeit, eine Landesaufgabe, sei der Landesregierung nichts wert. „Hier ist längst die Stadt Lüdinghausen mit eigenen Finanzmitteln in die Bresche gesprungen, um diese Aufgabe mit einer riesigen Präventivrendite vor Ort zu sichern“, so der CDU Stadtverband. Tatsache ist: Schulsozialarbeit ist in erster Line eine kommunale Aufgabe der örtlichen Kinder- und Jugendhilfe nach Sozialgesetzbuch SGB VIII (§13). Der Bund hatte den Kommunen Mittel für die Schulsozialarbeit zur Verfügung gestellt, die Finanzierung aber nicht fortgeführt. Das Land ist dann eingesprungen, um die Beschäftigung von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern bis 2017 zu sichern. Im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport der Stadt Lüdinghausen hat sich die CDU dann mit Händen und Füßen gegen die Einrichtung einer weiteren Stelle für Schulsozialarbeit gewehrt. Die CDU hat sich lieber für das Vergolden des Rasens zwischen den Burgen im Rahmen des Regionaleprojekts entschieden. Schulsozialarbeit ist offensichtlich nicht gerade eine Herzensangelegenheit der CDU in Lüdinghausen. Die zusätzliche Stelle für Schulsozialarbeit konnte nur durch die Enthaltung der FDP eingerichtet werden.
Herr Dahmen wird zudem mit folgender Aussage zitiert: „Wir können G8, aber in vielen Elterngesprächen nehme ich mehrheitlich den Wunsch nach einem Abitur nach neun Jahren wahr.“ Diesen Elternwillen müsse man berücksichtigen. Tatsache ist: Die CDU-Regierung hat völlig überstürzt G8 eingeführt – gegen den Willen der Grünen! Sylvia Löhrmann hat Konsequenzen aus der Fehlentscheidung der CDU gezogen, so soll künftig der jeweilige Eltern- und Schülerwille berücksichtigt werden: Abitur in NRW wahlweise entweder nach 8 oder nach 9 Jahren.
Ob die in Teilen falschen, in Teilen irreführenden Darstellungen des Berichts bewusst oder wider besseres Wissen in die Welt gesetzt wurden ist unklar. Klar ist aber: Wir sind höchst irritiert darüber, dass Herr Dahmen und Herr Schlütermann ‚ihr‘ Gymnasium Canisianum so unverhohlen für den Wahlkampf einspannen. Sie können gerne das Parteibuch der CDU führen, sollten aber im Zusammenhang mit der Schule immer Neutralität wahren.
Für den Vorstand der Grünen in Lüdinghausen
Lars Reichmann
Gildenweg 1b
59348 Lüdinghausen
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