Ein Kommentar von Lars Reichmann
In Lüdinghausen war man in Sachen Umweltschutz einen großen Schritt vorangegangen. Das hat die Verwaltung so erschreckt, das man das Rad der Geschichte just wieder zurückgedreht hat. War die erste Abstimmung doch nur ein böser Unfall, geschuldet dem Rückgrat eines CDU-Stadtverordneten. Ein Missgeschick! – soll nicht wieder vorkommen.
Gerechtfertigt wurde das Kippen des alten Beschlusses jenseits jeder Schamfrist mit der Bekämpfung des Japanischen Staudenknöterich. Zur Illustration der Problemlage hatte man eine Diashow mitgebracht, auf der so manche Stelle mit schlimmem Unkrautbewuchs dokumentiert war. Der besagte Knöterich war wohl auf so manchem Foto nicht zu erblicken – ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Geht es nach Auskunft der Verwaltung doch ausschließlich um die Bekämpfung der invasiven Arten, denen anders nicht beizukommen ist. Der böse Schein einer geplanten ausufernden Anwendung kann so wohl nicht abgewendet werden. Das kann einen schon auf die Palme bringen.
In den Westfälischen Nachrichten [zum Artikel der WN] wurde von einer teils heftigen und auch persönlich werdenden Debatte berichtet. Unsachlich ist Jöran Kortmann, der für die Grünen im Ausschuss saß, dabei aber keineswegs gewesen. Die harsche Reaktion des Bürgermeisters auf Jöran Kortmanns Äußerungen war wohl schlicht schlechter Stil. ‚Persönlich‘ kann hier nur so verstanden werden, dass Menschen, die in der Sache direkt verantwortlich sind, angesprochen wurden, weil sie eben ihr Handeln auch persönlich zu verantworten haben. Am Ende der Nahrungskette sitzt in diesem Fall der Bürgermeister. Meine Ansicht: Der Verdacht einer von oben verordneten Einfallslosigkeit in Sachen Unkrautbekämpfung liegt nahe.
Eine sachkundige Bürgerin der CDU nannte den Vorwurf an die Verwaltung, nicht ausreichend tätig geworden zu sein, laut WN „abenteuerlich“. Wohl eher ist die durch die CDU getragene Entscheidung ein teures Abenteuer zu Lasten der Umwelt. Die reaktionäre Eingreiftruppe der CDU hat zurückgeschlagen. Der neue Slogan:
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