Pressemitteilung

LH – Die örtlichen Grünen sind angesichts des Infektionsgeschehens hochgradig beunruhigt. Bundesweit nähert sich die 7-Tage-Inzidenz der 200er-Marke, die 100er-Grenze ist auch hier im Kreis Coesfeld fast erreicht! Zumindest sind der Start der Modellregion und die damit verbundenen zusätzlichen Öffnungen vorläufig vom Tisch.

„Menschen, die draußen im Café sitzen, suggerieren Normalität!“ konstatiert Melanie Vogel auf der jüngsten Fraktionssitzung der Grünen. „Das wäre ein ganz schlechtes Signal gewesen!“ so die Fraktionssprecherin weiter. Denn das würde viele in einer Sicherheit wiegen, die es bei diesen Infektionszahlen gar nicht gebe. Ohnehin wäre es viel wichtiger, sich um soziale Brennpunkte zu kümmern und überforderten Kindern und Eltern unter die Arme zu greifen. „Wir verlieren genau diese Menschen aus dem Blick“ kritisiert Vogel den Umstand, dass Einrichtungen wie das städtische Jugendzentrum „Exil“ bei den Überlegungen in Sachen „Modellregion“ offenbar keine Rolle gespielt hätten.

Einigkeit bestand bei der Fraktionssitzung auch darüber, dass das Gebot der Stunde sein müsse, die Infektionszahlen deutlich zu senken, bevor erneut konkret über mögliche Öffnungsstrategien nachgedacht werde. „Zusätzlich Öffnungen – auch mit frischem, negativem Schnelltest – führen zu zusätzlichen Kontakten.“ kritisiert Björn Krumminga. Das bedeute, dass es auch jedes Mal eine vermeidbare Gelegenheit zum Start einer neuen Infektionskette gäbe.

„Sicher kann man diskutieren, ob nächtliche Ausgangsbeschränkungen in ländlichen Regionen sinnvoll sind, da gibt es sicher wirkungsvollere Hebel, wie mehrmals wöchentlich verbindliche Testungen am Arbeitsplatz,“ räumt Anke Brandmeier ein. Jedoch sollte nichts unversucht gelassen werden, um die Inzidenzen wieder auf stabile Werte deutlich unter 50, besser noch auf unter 20 zu senken. Nur so sei derzeit eine schnelle und sichere Nachverfolgbarkeit durch die Gesundheitsämter zu gewährleisten. „Wir sehen ja, wie lange Ostern bei der Zuverlässigkeit der Meldezahlen nachwirkt!“ so die Feststellung der stellvertretenden Fraktionssprecherin.

Die Mitglieder der Ratsfraktion der Grünen waren sich einig, dass nur ein beherztes Vorgehen, also ein „ganz kräftiger Tritt auf die Bremse“ dafür sorgen könne, dass der laufende Lockdown sich nicht „ins Unendliche“ ziehe, damit es das sprichwörtliche Licht am Ende des Tunnels geben könnte: Die Hoffnung auf einen Niedrig-Inzidenz-Sommer als Brücke bis zur Herdenimmunität im Herbst, heißt es abschließend in der Pressemitteilung der Grünen.

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